Konferenz der deutschsprachigen
Mathematikfachschaften

Melodie: Die Wissenschaft hat festgestellt (2005)

Die Mathematik hat festgestellt,
dass ne Menge sich nicht selbst enthält.
Drum beweisen wir auf jeder Reise,
Zorn’sches Lemma seitenweise.

Der Cauchy, der hat schnell kapiert,
dass seine Folge konvergiert.
Und konstruiert auf diese Weise,
reelle Zahlen eimerweise.

Die Algebra hat festgestellt,
dass kein Ideal die Eins enthält.
Und ist es auch noch maximal,
so ist’s gleich ein Primideal.

Den Griechen war es scheißegal,
sie dachten, Pi sei rational.
Doch heute weiß man ganz konkret,
dass ℝ nicht nur aus ℚ besteht.

Die Physiker haben festgestellt,
das Licht sich völlig falsch verhält.
Drum bestrahlen sie auf jeder Reise,
Doppelspalte teilchenweise.

Der Einstein, der hat festgestellt,
dass Zeit sich relativ verhält.
Und darum gibt es keine Norm,
die herkommt von der Lorentzform.

Die Didaktiker haben festgestellt,
dass ihr Studium Math’matik enthält.
Drum Addieren sie ganz still und leise,
Brüche Zähler- und Nennerweise.

Die Numeriker haben ausprobiert,
dass 1 durch n doch konvergiert.
Drum machen sie auf diese Weise,
Rundungsfehler eps’lonweise.

Die Statistiker haben festgestellt,
dass Zufall sich normal verhält.
Drum sperr’n sie ihn, das muss so sein,
unter Gauß’schen Kurven ein.

Die KoMa, die hat festgestellt,
der Paulus, der hat sich verzählt.
Drum addieren wir konsequenterweise,
noch sechs hinzu zur nächsten Reise.

Poincaré glaubte schon als Kind,
dass lochlos nur die Kugeln sind.
Doch leider war seit jener Zeit,
keiner zum Beweis bereit.

Der Fermat, ja der hat gedacht,
er hätte den Beweis erbracht.
Doch leider fehlte ihm der Platz,
drum ist es nun der Wiles’sche Satz.

Analysis hat festgestellt,
dass ℝ+ Epsilon enthält.
Drum wählen wir von vornherein,
das Epsilon genügend klein.